Kaiser Karl I. bei den Salesianerinnen

Eine Relique des selige Kaiser Karl ist nun auch auf dem Rennweg Gleich neben dem Eingang zum Garten des Sommerpallais des Prinzen Eugen (und der profaneren Gasthausbrauerei) liegt, von den hier täglich zu tausenden vorbeifahrenden

Eine Relique des selige Kaiser Karl ist nun auch auf dem Rennweg

Gleich neben dem Eingang zum Garten des Sommerpallais des Prinzen Eugen (und der profaneren Gasthausbrauerei) liegt, von den hier täglich zu tausenden vorbeifahrenden Wienern selten wahrgenommen, das Kloster der Salesiannerinnen. Hier, fast im Herzen von Wien, fand auf den Tag genau 100 Jahre, nachdem Kaiser Karl I mit seiner Frau und seiner Familie endgültig Österreich verlassen musste, die Einsetzung einer Reliquie des mittlerweile hochverehrten Seligen statt.

Bei prächtigem Kaiserwetter (was sonst) nahmen schon lange vor Beginn der Messe die Abordnungen des Europäischen St- Georgsordens, der Katholisch Österreichischen Landsmannschaften und der Deutschmeister im Innenhof der Kirche Aufstellung. Sie warteten gemeinsam mit den zahlreichen Verehrern des Seligen Karl I auf das Eintreffen der Ehrengäste, SKKH Karl von Österreich und seine Cousine Ehz Camilla von Habsburg, die vom Generaladjutanten des Hauses Habsburg , GenMjr i.Tr. Peter Pritz und dem neuen Adjutanten in Preußen, Mag. Jens Carl Hannig begleitet wurden.

Nach dem feierlichen Einzug der Delegationen in die bis auf den letzten Platz gefüllte Kirche eröffnete eine prächtige Fanfare, gespielt von einem Ensemble der Deutschmeister-Kapelle den Gottesdienst. Es ist selten, dass man die Deutsche Messe von Franz Schubert von einem derart hervorragend disponierten symphonisch Blasorchester wie dem der Deutschmeister und einem ausgezeichneten Organisten interpretiert bekommt.

Nach der Lesung und dem Evangelium, das dem Gleichnis vom verlorenen Sohn gewidmet war, hielt Abt emeritus Gregor Henckel-Donnersmarck, OCist eine mitreißende Predigt. Im ersten Teil ging er auf die Heiligkeit des seligen Kaiser Karl I ein und ermunterte uns alle zur täglichen „Heiligkeit des Mittelstandes“, im zweiten Teil seiner Predigt deutete er das Gleichnis in die Richtung, das aus seinem Verständnis besser das „Gleichnis vom barmherzigen Vater und seiner beiden verlorenen Söhnen“ heißen sollte.

Nach Ende der Eucharistiefeier, die teilweise in Latein gehalten wurde, brachte Pater Roland – der am nächsten Tag seine Priesterweihe erhalten sollte – in einer feierlichen Prozession die Monstranz mit der Reliquie des seligen Kaiser Karl I zum Seitenaltar, wo sie durch Altabt Gregor eingesetzt wurde.

Das daraufhin das „Gott erhalte“ durch alle Anwesenden lauthals gesungen wurde versteht sich von selbst.

Als Besonderheit wurde jedem Messbesucher, der es wollte (und es waren alle) ein Einzelsegen mit der Reliquie des seligen Kaiser Karl I erteilt – ein einmaliges und erhebendes Erlebnis, in diesem Moment die Gnade und die Liebe dieses wahren Vorbildes erfahren zu dürfen.

Die anschließende Agape im Innenhof dauerte noch lange bis über Mittag, was bei dem Erlebten und dem Kaiserwetter nicht verwunderlich war.

Bericht:
Hofrat Mag. arch. Gerhard Fritz