Das Schloss steht heute im Besitz der Österreichischen Bundesforste, deren Schlossmanagerin Elisabeth Sandfort die Veranstaltung mit viel Enthusiasmus logistisch unterstützte, ebenso wie der Bürgermeister der Marktgemeinde Eckartsau, Rudolf Makoschitz, die Freiwillige Feuerwehr Eckartsau unter dem
Das Schloss steht heute im Besitz der Österreichischen Bundesforste, deren Schlossmanagerin Elisabeth Sandfort die Veranstaltung mit viel Enthusiasmus logistisch unterstützte, ebenso wie der Bürgermeister der Marktgemeinde Eckartsau, Rudolf Makoschitz, die Freiwillige Feuerwehr Eckartsau unter dem Kommando von Hauptbrandinspektor Martin Krenn und der Musikverein Haringsee unter der musikalischen Leitung von Kapellmeister Christoph Gazso.
Die Veranstaltung wurde durch zahlreiche Besucher aus unterschiedlichsten Regionen besucht, die wohl weitesten Anfahrten hatten der Bürgermeister der dalmatinischen Stadt Vis (ehemals Lissa), mit der die Militärkanzlei seit mehr als einem Vierteljahrhundert die legendären „Schlacht von Lissa-Jubiläumsgedenken“ organisiert, sowie der der Triestiner Stadthalter und Adjutant von S.K.H. Karl von Habsburg, Massimiliano Lacota.Anziehungspunkt der Veranstaltung für die Öffentlichkeit war die Teilnahme von gut 200 historisch uniformierten Mitgliedern der Traditionsverbände, Garden und Schützen, die zu Mittag auf der Westseite des Schlosses eintrafen. Nach einer kurzen Kommandantenbesprechung unter dem wie immer zackigen Generalkommando von Oberst i.TR. Johann Fischer-Fimberger wurde im Hof des Schlosses Aufstellung genommen – ein Unterfangen, das in Anbetracht der schaulustigen Menge gar nicht so einfach war! Es erfolgten, wie es dem militärischen Reglement entspricht, Meldung an den Höchstanwesenden, S.K.H. Georg von Habsburg, der in Begleitung seines Sohnes Ehz. Karl-Konstantin der Feier beiwohnte,und gemeinsames Abschreiten der Front unter anderem mit dem Chef der Militärkanzlei, Oberst i.TR. Tibor von Pásztory und dem Generaladjutanten des Hauses Habsburg, Gen.Mj. i.TR Peter Pritz.
Nach einer kurzen Feldmesse, die vom örtlichen Pfarrer Erich Neidhart mit dem Anlass entsprechender Würde zelebriert wurde, und in der dieser daran erinnerte, dass der Friede ein Geschenk Gottes sei, erfolgte ein für viele Teilnehmer ergreifendes Abspielen von „Ich hatt‘ einen Kameraden“ sowie eine Kranzniederlegung. Trotz mäßigen Wetters nahm das Interesse der Zuschauer nicht im Geringsten ab – und wäre jemand eingeschlafen, wäre er bei den folgenden Salutschüssen unter Garantie wieder aufgewacht…
Nach diesem zeremoniellen Teil erfolgten unter Moderation von Vizeadmiral i.TR. Walter Höller, wie es nun einmal Sitte ist, die Ansprachen. Und die hatten – was ja nicht immer und überall der Fall ist – Substanz: Für S.K.H. Georg von Habsburg war es ein „besonderer Moment, an diesem Tag in Eckartsau zusammenzukommen“, musste doch sein Großvater von diesem Ort aus seine Reise ins Exil – mittellos – antreten. Weiters mahnte er, nur wer den Krieg vergesse, sei eine Gefahr für den Frieden“.In seiner folgenden Ansprache erinnerte der Chef der Militärkanzlei daran, dass man an diesem Tag nicht feiere, sondern gedenke. Denn nach 7,8 Mio Kriegstoten aus Österreich-Ungarn – 19 % der Gesamtbevölkerung – und dem Zerfall nicht nur der Monarchie, sondern auch zahlreicher Familien und Unternehmen sei schließlich auch 100 Jahre zuvor niemandem zum Feiern zumute gewesen. Bürgermeister Makoschitz zitierte hiezu Ingeborg Bachmann: „Die Geschichte lehrt dauernd, aber sie findet keine Schüler“. Den Gedenkansprachen folgte schließlich das Abspielen der Bundes- sowie der Volkshymne durch den Musikverein Haringsee sowie die feierliche Auszeichnung verdienter traditionsmilitärischer wie ziviler Teilnehmer und Unterstützer durch den Chef der Militärkanzlei.
Nach einer Übergabe der Fahnenbänder durch den Höchstanwesenden erfolgte der Abmarsch zur Defilierung unter Kommando von Oberst i.TR Fischer-Fimberger. Nach dem Ende des offiziellen Festaktes – und nicht enden wollendem Blitzlichtgewitter – erfolgte die Ausgabe von Gedenkkreuzen durch Oberst i.TR Richard Zecher und Schlossführungen. Der Chef der Militärkanzlei bedankte sich besonders für den gut gelaunten Einsatz von Schlossmanagerin Sandfort sowie dafür, dass die Sonderausstellung „Karl und Zita“ für diese Veranstaltung extra verlängert wurde. Bei Würstl und Bier stärkten sich dem Novembernebel zum Trotz die Teilnehmer und Zuschauer, bevor es für die Mitglieder der Militärkanzlei weiter nach Mariazell ging, wo am folgenden Tag die nächsten Gedenkfeiern stattfanden…
Text: Oberst i.TR. Tibor Pastory
Fotos: Helga Pritz