Audienz bei Kaiser Karl I., Brandeis a.d. Elbe 2019 Dr. Milan Novak Grusswort Meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste, erlauben Sie mir, den feierlichen Auftakt zur Audienz bei Kaiser und König Karl I. zu
Audienz bei Kaiser Karl I., Brandeis a.d. Elbe 2019
Dr. Milan Novak Grusswort
Meine Damen und Herren, sehr geehrte Gäste,
erlauben Sie mir, den feierlichen Auftakt zur Audienz bei Kaiser und König Karl I. zu eröffnen. Kaiser Karl I. schrieb sich auf die Dauer in die Geschichte Europas als ein moderner, sozial orientierter Herrscher und vor allem als Friedenskaiser ein.
Nach seinem Thronantritt im Jahre 1916 erneuerte er in seinem Reich demokratische Rechtsordnung, amnestierte die politischen Häftlinge, errichtete – als erster in der Welt – ein Ministerium für Sozialwesen und danach noch ein Ministerium für Volksgesundheit und bot vor allem den bedingungslosen Frieden an. Seine Friedensbemühungen führte er auch im Exil weiter: der aus seinem Vaterland vertriebene und seines Throns und seines Eigentums beraubte Herrscher warnte vor drohender Expansion des Bolschewismus sowie vor der Gefahr des fanatischen Nationalismus, der kurz darauf die Welt in einen weiteren Krieg verschleppte und Europa durch den eisernen Vorhang der Totalität in zwei Teile riss.
In diesem Jahr gedenken wir auch des 500. Todesjubiläums Kaiser Maximilians I. und des 600. Todesjubiläums König Wenzels IV. sowie eines Ereignisses aus der jüngsten Zeit, des 10. Jubiläums des Besuchs Seiner Heiligkeit Papst Benedikt XVI. im Wallfahrtsort Stará Boleslav. Wir wollen uns jedoch vor allem an das 30. Todesjubiläum der Kaiserin Zita erinnern, die zur Stadt Brandýs in Erinnerungen an hiesigen glücklichen Aufenthalt in ersten Monaten ihrer Ehe mit Kaiser Karl I. eine starke emotionale Bindung hatte. Das Wiener Begräbnis der letzten Königin von Böhmen im März 1989 wurde gleich der Seligsprechung der St. Agnes von Böhmen zum Vorzeichen vom Fall des Eisernen Vorhangs und der antretenden Freiheit.
Die Audienz bei Kaiser Karl erinnert uns an gemeinsame mitteleuropäische Traditionen. Sie gilt als ein Beweis dafür, dass wir seit der Zeit des heiligen Fürsten Wenzel zu Europa gehören. Damit ist ein Europa gemeint, dessen Kultur auf den Fundamenten des Christentums, der antiken Bildung und des Humanismus basiert, ein Europa, das die Familie respektiert und in der Ehe eine dauerhafte Verbindung zwischen Mann und Frau mit gemeinsamen Kindern sieht. Wir sollten der Worte von Dr. Otto von Habsburg gedenken, die er in seinen Überlegungen zu Europa bereits vor 25 Jahren formuliert hatte: falls Europa nicht zu seinem christlichen Wurzeln zurück kommt und lediglich als ein großes Businessunternehmen mit wuchernden Administrative auftritt, kann es unmöglich überleben.
Europa sollte heutzutage in den Irrungen und Wirrungen des unbegrenzten Liberalismus seine Identität bewahren und eigenen selbst vernichtenden Tendenzen Stirn bieten. Die Gender-Ideologie und die neue Totalität sind eher imstande, die Zukunft Europas verlässlicher zu vernichten, als es bei dem äußeren Feind der Fall ist. Der Lebensweg des letzten Königs von Böhmen, seligen Karls, kann uns dabei in vieler Hinsicht als Belehrung dienen. Nichts soll dabei vergessen werden, weder heute noch in der Zukunft, die historischen Bände bleiben auf die Dauer lebendig.
Obst. iTR Dr. Milan Novak
Comander des Päpstlichen Ordens Hl. Gregorius dem Grossen
Ritter des St. Georg Ordens, europäischer Orden des Hauses Habsburg-Lothringen
Leiter der Kaiser-Karl-Gebetsliga in Tschechische Rep.
Personaladjutant SKKH Karl von Habsburg
